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   Ahnenforschung

Grundlagen

Stand 18.07.1998


Inhalt

  1. Einführung in die Ahnenforschung
  2. Vorgehensweise
  3. Bekanntmachung im Internet

Einführung in die Ahnenforschung

Wer sich für seine Vorfahren interessiert und nicht weis, wie er dabei vorgehen soll, der ist hier auf dieser Seite genau richtig. Diese Seite soll Ihnen die ersten möglichen Schritte bei der Ahnenforschung aufzeigen.

Was man sich genrell verinnerlichen muß, ist daß man nicht von Heute auf Morgen alle Informationen von seinen Vorfahren erhalten kann. Vielmehr ist das Suchen nach seinen Vorfahren wie ein großes Puzzle spiel, welches nie endet. Die Informationen erhält man Stück für Stück, wobei sich das Gesamtbild immer mehr hervorhebt.

Aber zu Anfang noch eine kleine Geschichte oder ein kleines Gedanken-Spiel, je nach dem wie man es gerne sehen möchte.

Eine kleine Geschichte / Ein kleines Gedanken-Spiel

Oft hört man von Geschichten, in der ein Nachbar sich über jemanden ärgert und meint so beiläufig, wenigstens bin ich mit ihm nicht Verwandt. Oder man hört die Geschichte genau im umgekehrten Sinne, daß man am liebsten mit jemanden Verwandt sein möchte. Andere die das hören reagieren dann meist darauf, daß wir alle miteinander Verwandt sind, wenn man der kirchlichen Überlieferung von Adam und Eva glauben darf.

Doch so weit in die Vergangenheit müssen wir gar nicht gehen. Gehen wir einmal davon aus, daß der Zeitabstand von einer Generation zur Nächsten 20 bzw. 30 Jahre beträgt. Nehmen wir weiter an, eine Person mit dem Namen Hans wurde im Jahre 1995 geboren. Jede Person hat normalerweise 2 Eltern (1.Generation) und diese wiederum Eltern, daraus ergibt sich dann für die Person 4 Großeltern (2.Generation), 8 Urgroßeltern (3.Generation), usw. . Betrachtet man diese so stellt man fest, daß Hans vor 3 Generationen (60 bzw. 90 Jahre) mit 8 Personen aus dieser Zeit verwandt ist. In der nachfolgenden Tabelle wurde dies einmal hochgerechnet bis zum Jahre 1200.

Jahr

Generation = 20 Jahre

Generationen Generation = 25 Jahre Generationen Generation = 30 Jahre Generationen
1995

1

0

1

1

1

1

1900

16

4

8

3

8

3

1800

512

9

128

7

64

6

1700

16.384

14

2.048

11

512

9

1600

524.288

19

32.768

15

8.192

13

1500

16.777.216

24

524.288

19

65.536

16

1400

536.870.912

29

8.388.608

23

524.288

19

1300

17.179.869.184

34

134.217.728

27

8.388.608

23

1200

549.755.813.888

39

2.147.483.648

31

67.108.864

26

Nach dieser Tabelle hätte also Hans im Jahre 1200 bei einer Generationszeit von 20 Jahren 550 Miliarden Vorfahren bzw. bei 30 Jahren 67 Millionen. Das ist eine unvorstellbare Anzahl an Personen. Zur Veranschaulichung, möchte ich einen Vergleich mit der Bevölkerung anstellen.

Vergleicht man das exponentiellen Wachstum der Bevölkerung mit der hochgerechneten Anzahl an Vorfahren, so ergibt sich eine interessante Feststellung. Die Anzahl der Vorfahren von jeder Person ist vor ca. 600 -700 Jahren identisch mit der Anzahl der Bevölkerung in Europa. Ich denke dieses Beispiel läßt so manchen ins Nachdenken versinken. Wir sind doch alle viel näher miteinander Verwandt, als die meisten glauben.


Vorgehensweise

Befragung noch lebender Verwandte

Als aller Erstens, sollte man seine noch lebenden Verwandten befragen und sich dies gleich notieren. Diese Verwandten sollten nach Ihren persönlichen Daten gefragt werden, wie Geburtsdaten (Datum, Uhrzeit, Ort), Beruf/Berufe, Ehedaten (Datum, Ort), Scheidungsdaten (Datum, Ort), Eltern (Namen und Daten) und nach Kindern (Namen, Geburtdaten). Am besten wäre es sich auch hierzu die Quellen zu notieren woher die Informationen stammen, z.B. aus einem Familienbuch, Geburtsurkunde, oder einfach nur aus mündlicher Quelle einer bestimmten Person. Diese Angaben erleichtern dann in Zukunft die Arbeit und verleiht zugleich dem Stammbaum eine entsprechende Stabilität. Was Sie nicht vergessen sollten, fragen Sie Ihre Bekannten auch danach, ob sie weitere Personen kennen und welchen Daten sie von den Personen haben. Lassen Sie sich ruhig auch etwas über die Geschichte der Familie erzählen, daraus ergeben sich häufig neue Anhaltspunkte und eine schöne Familiengeschichte.

Oft kommt es vor, daß sich Verwandte oder Bekannte einwenig überrumpelt vorkommen, wenn plötzlich jemand nach den Ahnen der Familie forscht. Wenn man bemerkt, daß die Person nicht mit den Daten herausrücken will, ist es besser beim ersten Kontakt nicht nach den genauen Daten zu Fragen sondern einfach sich einwenig über die Familie zu unterhalten. Achten Sie in diesem Falle dann darauf, daß Sie möglichst viele Namen bekommen und ihre Beziehungen zu einander.

Verwaltung der Informationen

Spätestens nach ein paar Befragungen merken Sie sehr schnell, daß dies eine Menge an Infromationen sind, die Sie in irgendeiner Form verwalten müssen. Wenn Sie Besitzer eines Computers sind, so können Sie sich das Leben erleichtern und ein entsprechendes Programm hierzu einsetzen. Aber ich möchte Ihnen die Empfehlung geben, nicht sofort ein Programm zu kaufen, sondern testen Sie es zuerst bzw. Fragen Sie Personen, die es einsetzen. Eine Auswahl an Softwareprogrammen finden Sie z.B. bei meinen Links unter Ahnenforschung . Testen Sie nicht nur ein Programm sondern vergleichen Sie die Programme miteinander und wählen Sie das aus, was Ihnen am Besten zusagt. Achten Sie darauf, daß die Programme auch andere Formate einlesen bzw. Abspeichern können (Import/Export). Ein häufiges Format zum Austausch der Daten ist das GEDCOM Format. Dies ist notwendig, wenn Sie mit anderen Ahnenforschern Ihre Stammbäume austauschen wollen bzw. wenn Sie auf ein anderes Programm in der Zunkunft einmal umsteigen möchten.

Daten analysieren

Ein wichtiger Punkt der Ahnenforschung ist, die Daten nicht mit blinden Augen einfach zu archivieren, sondern die Daten genau zu begutachten und Rückschlüsse daraus zu ziehen. Nehmen wir als Beispiel für eine Datenanalyse die Geburtsorte der gesammelten Personen heran. Dabei werden Sie in den meisten Fällen feststellen, daß die Orte doch sehr verstreut sind. Betrachten Sie jedoch auch die Geburtsjahre in Bezug auf die Orte, so stellen Sie fest, es hat eine gewisse Wanderung / Verbreitung der Familie stattgefunden. Schauen Sie sich die Orte auf einer Karte an, in der Regel können Sie hier die Richtung der Wanderung ermitteln. Anhand dieser Erkenntnis haben Sie nun einen weiteren Anhaltspunkt erhalten, wo sich weitere Verwandte aufhalten können bzw. aufgehalten haben. Gerade diese Wanderung ist ein wichtiger Punkt in der Vergangenheit, was die weitere Suche angeht, denn in früheren Jahren sind die Leute selten große Strecken gegangen, oft waren es wenige Kilometer (20-50 km, selten waren es über 100 km). Nach dem Motto man möchte einwenig Abstand von den Eltern haben.

Diese Datenanalyse sollte man nicht nur einmal durchführen, sondern forlaufend betreiben. Doch dies ergibt sich dann mit der Zeit ganz automatisch.

Telefonbuch

Wenn Ihr Name nicht häufig vorkommt und somit Ihr Name auch nicht von einem Beruf abstammt, können Sie davon ausgehen, daß alle Personen im Telefonbuch die Ihrem Namen tragen mit Ihnen Verwandt sind. Die Frage ist nur wie. Trotzdem können Sie bei all diesen Personen nachfragen, ob Sie Ihnen Daten zur Vervollständigung Ihres Stammbaumes geben. Oft ist man überrascht, wie hilfsbereit die Leute sind oder selbst daran interessiert sind einen Stammbaum auf zu stellen. Manchmal hat man sogar das Glück auf jemanden zu stoßen, der ebenfalls einen Stammbaum über Ihren Familiennamen bestizt oder jemanden kennt. Es muß nicht gegeben sein, daß die beiden Stammbäume zusammen passen, es besteht jedoch die Möglichkeit hierzu. Vielleicht fehlt aber auch nur ein kleines Puzzle-Teil das diese beiden Stammbäume zu einem gesamten Werk zusammen fügt.

Kommt Ihr Name sehr häufig vor stammt aber nicht von einem Beruf ab, so sollten Sie sich auf die Regionen beschränken, die Sie bei Ihrer Datenanalyse ermittelt haben.

Was die suche in Telefonbüchern angeht, so ist das händische blättern in einem Telefonbuch nicht Ratsam, aber es geht auch. Am besten Sie beschaffen sich eine Telefon-CD mit allen Einträgen Ihres Landes bzw. gehen zu jemandem der so eine CD besitzt. Lassen Sie dann alle Einträge mit Ihrem Familiennamen ermitteln. Diese Liste können Sie dann nach und nach abarbeiten. Bei Staatsgrenzen hörte bis vor kurzem meist jedoch die Suche auf. Inzwischen gibt es ja für viele zugänglich das Internet und dort bieten auch viele Telefongesellschaften eine Online-Abfragemöglichkeit an. Einen Link hierzu finden Sie bei meinen Sonstigen Links.

Suche im Internet

Wenn Ihr Name nicht sehr häufig vorkommt, können Sie eine Such im Internet wagen. Im Internet bestehen zwei generelle Suchmöglichkeiten. Zum einen können Sie nach Emailadressen suchen, zum Anderen nach registrierten Seiten mit dem entsprechenden Inhalt.

Nach Emailadressen suchen

Für Emailadressen gibt es im Internet spezielle Suchmaschinen. Allerdings werden hier nur die Emailadressen gefunden, die zuvor in bestimmten Suchdatenbanken registriert worden sind. Darum sollten auch Sie Ihre Emailadresse bei einer oder mehreren Suchmaschinen eintragen, damit wenn jemand nach Ihnen sucht, Sie auch findet. Wählen Sie sich eine Suchmaschine aus und suchen Sie nach Ihrem Familiennamen. Wenn einige Treffer gefunden werden, mailen Sie die Personen an und versuchen auch hier an Informationen zu gelangen. Bei manchen Suchmaschinen handelt es sich um sogenannte META-Suchmaschinen. Hierbei handelt es sich nicht um eigentliche Suchmaschinen, sondern um Suchmaschinen, die in mehreren anderen Suchmaschinen nach dem gleichen Ausdruck suchen. Diese Suchmaschinen sind gegenüber den anderen zu bevorzugen. Eine Liste von Emailsuchmaschinen finden Sie bei meinen Links.

Nach Internetseiten suchen

Auch hier gibt es META-Suchmaschinen, die gleichzeitig in mehreren Suchmaschinen suchen. Der Vorteil der META-Suchmaschinen liegt vorallem hierin, daß die Ergebnisse sortiert und gefiltert sind. Versuchen Sie es einfach mal und suchen Sie nach dem Namen. Sie werden überrascht sein, was man dort alles findet. Eine Liste von Internetsuchmaschinen finden Sie bei meinen Links.

Zurück in die Vergangenheit

Bisher wurde beschrieben, wie Sie das Wissen der lebende Bevölkerung erhalten können. Nun geht es jedoch weiter zurück in die Vergangenheit. Hier muß ein Lob an die Bürokratie gemacht werden, die es schon sehr lange gibt. In der heutigen Zeit wundert man sich zwar, wo man sich überall melden muß, doch für die Zukunft sind das eindeutige Hinterlassenschaften. Ohne diese Hinterlassenschaften unserer Vorfahren wären wir hoffnungslos aufgeschmissen bei der Nachforschung. Die Hauptspuren unserer Vorfahren finden sich in den kirchlichen Einrichtungen der verschiedenen Religionen. Die Meisten von uns im deutschsprachigen Raum sind z.B. Katholisch bzw. Evangelisch. In diesen Religionen wurde schon lange Zeit über Geburten, Ehen und Sterbefälle in separaten Werken buchgeführt. Zur Nachforschung müssen Sie einblicke in diese Bücher nehmen. Hierzu müssen Sie herausfinden, wo sich diese Bücher bzw. Mikrofilme davon aufbewahrt werden. Nehmen wir einmal an, Sie suchen die Namen Ihrer Urgroßeltern. Was Sie bisher wissen ist nur, daß Ihr Großvater an einem bestimmten Ort und Jahr geboren ist. Wenden Sie sich nun an das jeweilige Pfarramt und Fragen Sie dort nach, wo die Kirchenbücher (Mikrofilme davon) aufbewahrt werden. Nehmen Sie nun einblick in das Geburtenbuch des Geburtsjahrganges Ihres Großvater dort finden Sie die Namen seiner Eltern und noch einige weitere Informationen. Das gleiche Vorgehen kann man bei den anderen Daten (Ehe- und Sterbedaten) anwenden. Dieses Verfahren können Sie auch anwenden, wenn Sie nur vermuten, daß eine Person in einem bestimmten Gebiet geboren ist. So müssen sie eben lediglich die Jahrgänge in den zuständigen Bücher der damaligen in Frage kommenden Pfarrgemeinden durchsehen. Aber aufgepasst die früheren Eintragungen in solchen Büchern sind in der alten Sprache (alt Deutsch, Sütterlin) geschrieben. Diese sollte man sich vorher zu eigen machen. Am besten man schaut sich mal die Alte Schrift an und versuch seinen eigenen Namen damit zu schreiben. Dies erleichert erheblich die Suche in solchen Büchern. Hier können Sie das Sütterlin-Alphabet und ein Beispieltext herunterladen.

Geburtsbuch und mögliche Einträge

Ehebuch und mögliche Einträge

Totenbuch und mögliche Einträge

Außer diesen Büchern gibt es noch weitere wie z.B.die Bücher der Herrschafts- und Grafenhäuser. Diese sind meistens in den Staatsarchiven abgelegt.


Bekanntmachung im Internet

Erstellen Sie eine Internetseite mit Ihren Forschungsaktivitäten und eventuellen Ergebnissen und mach diese bei einigen Suchmaschinen bekannt. Das gleiche gilt auch für Ihre Emailadresse, denn manche Personen suchen auch nach den Namen in Emailsuchmaschinen, so wie Sie zum Beispiel.

Lassen Sie sich in Ahnenforscherlisten aufnehmen wie z.B: bei der Lsite Ahnenforscher und Familiennamen . Der Eintrag ist kostenlos.



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